Der Weinanbau befindet sich aufgrund des Klimas in der gemäßigten Zone der Erde. In Europa liegt diese im Bereich des ca. 40. und 50. Breitengrades. In Nordamerika liegt das Anbaugebiet zwischen dem 30. und 40. Breitengrad, genauso wie auf der Südhalbkugel.
Schaut man sich diesen Bereich an, so erkennt man schnell alle bedeutenden Weinanbaugebiete dieser Welt wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Übersee: Australien, Südafrika, Argentinien/Chile und die USA.
Die Weinrebe braucht ein gewisses Klima um sich wohl zu fühlen. Im Winter hält sie auch mal die -20°C aus, aber wesentlich empfindlicher reagiert sie bei den Spätfrösten gegen Ende April, Anfang Mai. Die Rebe steht dann schon "im Saft" und befindet sich im Austrieb. Geht es dann nochmals unter 0°C, so kann es zu empfindlichen Erfrierungen und zum Absterben der jungen Triebe kommen. Dies ist auch der Grund, warum der Wein in nur speziellen Gebieten in Deutschland angebaut wird. Klar ist es bspw. im
Raum Karlsruhe richtig schön warm, aber die Gefahr von Spätfrösten ist dort so immens hoch, sodass dort kein Wein angebaut wird.
Allzu große Hitze ist im Sommer nicht gerade förderlich, denn a) stellt die Pflanze dann die Photosynthese ein, um nicht auszutrocknen und b) kann dadurch der Zuckergehalt in der Beere zu hoch werden. Folglich wird der Wein später zu breit und alkohollastig, was vor allem jungen, filigranen Rieslingen das leben schwer macht.
Zudem wird durch große Hitze in der Reifephase zu viel Weinsäure in der Beere abgebaut, die später als Stilmittel im Wein fehlt.
Deutsche Wissenschaftler haben als Faustformel 1.600 Sonnenscheinstunden im Jahr genannt, damit Weinbau möglich ist. Allerdings ist dies auch nur ein Faktor, denn es kommt natürlich noch auf die Hanglage an. Diese kann die Energie der Sonne noch verstärken.
Bestes Beispiel ist hierfür das Anbaugebiet Mosel, welches ca. am Breitengrad 51 und damit am absoluten Grenzgebiet liegt. Durch die Hanglage und die teilweise vorhandenen Schieferböden kann viel Sonnenenergie aufgenommen und gespeichert werden, sodass auch dort die Weinrebe gut wächst und vollreife Trauben bringt. Diese Gebiete werden auch "ökologische Nischen" genannt.
Gleichbedeutend sind natürlich die Menge der Niederschläge und der Zeitpunkt, wann diese fallen. Im Jahresmittel sollten diese schon bei ca. 600 Liter liegen, wobei es natürlich sehr wichtig ist, dass zumindest ein kleiner Teil davon im Frühjahr während der Vegetation sowie im Sommer fällt, wenn die Rebe durch große Hitze auch mal in Trockenstress gerät.
Aufgrund des Klimawandels hat sich der Weinbau in den letzten 25 Jahren vermehrt in kühlere Zonen verlagert. Top-Weinlagen der 70er und 80er Jahre können heutzutage schon "zu warm" sein, sodass der Alkoholgehalt zu hoch und die Weinsäure leider zu niedrig ist.
Der weltweite Weinbau liegt derzeit zu 70% in Europa (davon 3,75 % in Deutschland) sowie 17% in Amerika, 5% in Asien/Australien, 4% in Neuseeland und 4% in Südafrika. Größtes Weinbauland ist Frankreich (19,26%) vor Italien (19,16%) und Spanien (14,02%).